Zunehmend spielen auch Kosmetika eine Rolle, selbst wenn deren Verwendung nicht ganz so problematisch ist, wie bei der Speise, denn sie führen ggf. zwar zur Unreinheit des betroffenen Körper-teils, können aber unter Umständen auch wieder gereinigt werden. Dennoch möchte der muslimische Verbraucher nicht unbedingt Unreinheiten auf seinen Körper auftragen, wenn es nicht sein muss. Unter anderem sind folgende Zutaten problematisch:
• Allantoin (auch bekannt als Alcloxa, Alsioxa): Es handelt sich um ein Abbauprodukt der Harnsäure im Eiweißstoffwechsel der meisten Säugetiere und wird in Cremes und Lotionen zur Behandlung von Wunden und Geschwüren verwendet. • Amnionwasser: Hinter diesem Namen steckt Fruchtwasser, also die Flüssigkeit, die den Fötus in der Plazenta umgibt. • Arachidonsäure: Eine bei Raumtemperatur flüssige ungesättigte Fettsäure, die in der Leber, dem Gehirn, den Drüsen und im Fett von Tieren und Menschen vorkommt. Sie wird zuweilen aus Tierleber isoliert und kommt unter anderem bei Hautcremes und Lotionen zur Behandlung von Ekzemen und Ausschlägen zum Einsatz. • Bibergeil: Der starke Geruch dieser cremigen Substanz wird aus den Genitalien von Bisamratten und Bibern gewonnen und unter anderem als Fixiermittel in Parfüms verwendet. • Chitin: Wenn es nicht synthetisch oder aus Pilzen hergesellt wird, dann stammt es aus dem Außenskelett von Insekten und Krustentieren wie Schrimps und Krabben. Chitin kommt in vielen Kosmetika wie Haarfestigern, Hautpflegeprodukten und Shampoos vor. • Civet (zuweilen auch Zivet geschrieben): Es ist ein Sekret, das aus einer Drüse einer bestimmten Katze geschabt wird und als Fixiermittel in Parfüms Verwendung findet. • Cysteine: Sie können aus unreinem Haar erstellt worden sein und können auch in Haarpflegeprodukten und Cremes sowie Salben zur Wundbehandlung auftreten. • Elastin: Es ist ein Faserprotein aus Wirbeltieren, vor allem aus den Nackensehnen und den Hauptschlagadern von Rindern, dessen Dehnungsfähigkeit in Kosmetika genutzt wird. • Emu-Öle: Sie stammen von einem australischen Laufvogel und werden in Kosmetika und Cremes verwendet. • Fibrostimulin K.: Die als Antifaltenwirkstoff verwendete Substanz stammt aus Kälberblut. • Glutathion (GSH): Dieser als Antioxidans wirkende Stoff wird aus Leber und Muskeln von geschlachteten Tieren gewonnen. • Glykogen: Dieses Polysaccharid dient der Speicherung im menschlichen und tierischen Organismus. Entsprechend wird es aus toten Tieren gewonnen. • Haifischleberöl: Dieses von einem schuppenlosen Fisch stammende Öl wird in Cremes und Lotionen verwendet. • Hyaluronsäure: Das Protein wird aus dem Bindegewebe und der Haut von Tieren gewonnen. • Keratin: Das Protein wird aus Hörnern, Hufen, Federn, Federkielen und Haaren verschiedener Tiere gewonnen und kommt bei Haarspülungen, Shampoos und manchen Dauerwellen-Lösungen zum Einsatz. • Moschus: Es handelt sich um das getrocknete Sekret, meist Öl genannt, welches von den Genitalien von Moschusochsen, Bibern, Bisamratten und anderen Tieren stammt. Moschus ist berühmt in Parfüms und kommt zuweilen sogar in Geschmackstoffen in Lebensmitteln vor. • Nerzöl: In einigen teuren Kosmetika anzutreffendes Öl von Nerzen. • Ochsengalle: Kommt zuweilen in Färbemitteln vor. Es stammt von der Galle von Ochsen und Rindern. • Plazenta: Die Nachgeburt von Tieren, oft aus dem Uterus geschlachteter Tiere gewonnen, wird bei Hautcremes, Shampoos und Gesichtsmasken verwendet. • Pristane: Das zumeist farblose Öl kann zwar synthetisch hergestellt werden, wird aber für die Kosmetikindustrie zuweilen aus Haifischleberöl und Wal-Ambergis gewonnen. • Ribonukleinsäure (RNS): Diese in allen lebenden Zellen vorhandene Nukleinsäure wird aus sogenannten Schlachtabfällen gewonnen und in vielen Shampoos und Kosmetika verwendet. • Schildkrötenöl: Dieses Öl wird aus den Muskeln und Genitalien der Meeresschildkröte gewonnen und kommt in einigen kosmetischen Produkten, wie z.B. Haut- und Nagelcremes, vor. • Stearinsäure: Sie wird in Deutschland zwar zumeist aus pflanzlichen Rohstoffen hergestellt. Aber in vielen anderen Ländern erfolgt die Gewinnung vom Fett der Schafe und Kühe, in manchen Ländern sogar von in Tierheimen eingeschläferten Haustieren. Es kommt zuweilen in Haarsprays und Deodorants zum Einsatz, aber auch in manchem Kaugummi. • Talg: Diese meist von Rinderfett stammende Substanz wird unter anderem in Lippenstiften verwendet.